immortality (unsterblichkeit)
mixed media Installation, 1996 - 1997
text
Herwig Turk : immortality (1996 / 1997)
Das zentrale Thema der Installation ist das Phantasma des ewigen Lebens. Die Elemente der Installation sind Tiefkühltruhen, Fischstäbchen, transparenter Kunststoff, und eine Tonverstärkeranlage.
Diesen Elementen und ihrer Inszenierung sind Themen immanent wie Speicherung, Aufbewahrung, Stabilisierung, Denaturierung, Instrumentalisierung. Das Begriffsfeld skizziert eine Herangehensweise an das Phänomen Leben das Herwig Turk in seiner Recherche zu verschiedener wissenschaftlicher, kultureller und kommerzieller Projekte beobachtet hat.
Cyronics, Gentechnologie, Nanotechnologie, Biotechnologie, Artificial Life, Artificial Intelligence und Robotics forschen und basteln an Systemen die den „biologischen Defekt Tod“ überwinden sollen. Diese Bemühungen setzen aber nur fort was schon seit Jahrhunderten, vielleicht Jahrtausenden als Phantasma die Menschheit begleitet. Alles zu erinnern, alles zu speichern, alles zu erleben, alles verfügbar zu haben ist der Traum der modernen Alchemisten.
Tiefkühlkost "Skulpturen" (Fischstäbchen und ähnliches) werden hier zu Stellvertretern für die Denaturierung von Nahrung in Form (Stereometrische Idealformen) und Verwendung (Instrumentalisierung durch extrem lange Haltbarkeit und kurze Zubereitung). Durch die Herrschaft über die Zeit (Ablaufdatum, Zubereitung) ergibt sich eine ironische Verbindung zu dem Phantasma des ewigen Lebens.
Herwig Turk (1996)