labscapes
in kooperation mit Paulo Pereira : fotografie 2007 -2014
intro
fotografien
oben links : labscape 01, 2007, lambda print 150 x 120 cm auf aluminium kaschiert
unten links : labscape 02, 2007, lambda print 150 x 120 cm auf aluminium kaschiert
oben rechts: labscape 03, 2007, lambda print 150 x 120 cm auf aluminium kaschiert
unten rechts: labscape CR, 2007, lambda print 150 x 120 cm auf aluminium kaschiert
installation
oben links: Landschaft = Labor, MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt/A 2016/17
foto: © Gebhard Sengmüller
oben rechts:
Quasikristalleoder die Harmonie der Täuschung, Ausstellungszentrum Heiligenkreuzerhof, Vienna/A 2014
fotos: © Gebhard Sengmüller
unten links:
FakTuRen, Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg, Lüneburg/G 2013
foto: © Fred Dott
unten rechts:
Landschaft = Labor, MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt/A 2016/17
foto: © Gebhard Sengmüller
text
Herwig Turk : labscapes
Herwig Turks Arbeiten agents und labscapes (beide 2007), die wie konzeptuelle Stillleben wirken, werfen einen ethnographischen Blick auf wissenschaftliche Instrumente. Durch die Konzentration auf die Darstellung der Materialität der Laborobjekte entsteht eine spannungsreiche Aussage über die Prozesse der Herstellung von Wissen im Labor.
Die Bilder zeigen uns das Labor dokumentarisch und detailgenau als Ort der realen empirischen Forschung. Durch die Konzentration auf einzelne Instrumente werden diese dem Laboralltag gleichsam entrissen und deren skulpturale Qualität herausgestellt. Durch diese künstlerische Strategie wird das Wahrnehmen der Laborinstrumente als aktive Akteure befördert.
Die Stillleben stellen das Labor als verdichtete Umwelt dar, indem
es zu Rekonfigurationen natürlicher und sozialer Ordnungen kommt, deren Verhältnis zueinander nicht immer eindeutig ist. In der Laborpraxis werden – wie auch in der Kunstpraxis – Objekte aus ihrer „natürlichen“ Umwelt herausgelöst und in einem neuen Kontext installiert, der durch soziale Akteure definiert und in dem Bedeutungen immer wieder neu ausgehandelt werden. Naturobjekte können im Labor so modelliert und transformiert werden, dass sie zu epistemischen Objekten werden, deren Hervorbringung unauflöslich an die dafür notwendigen technischen bzw. instrumentellen Bedingungen geknüpft ist.
Ingeborg Reichle 2007