time to time
3 kanal computer animation 1992
intro
In der Ausstellung „Differenzen - Affinitäten - Brüche: Zeitschnitt ‘92“ zeigte Herwig Turk eine installation mit drei Monitoren „Time to Time“, in der drei Computeranimationen liefen.Ausgangspunkt für die Animationen sind im wesentlichen Aufnahmen von alltäglichen Ereignissen (das Überqueren einer Straße etwa). Diese Abläufe wurden in verschiedene Bildsegmente aufgesplittet, bearbeitet und zeitlich versetzt remontiert: eine immer wiederkehrende Schleife entsteht, zahlreiche verschiedene Zeitausschnitte überlagern sich in jedem Bildsegment, sodaß quasi an jedem Moment der "Handlung" alle anderen Zeitpunkte durchscheinen - animierte Bilder einer permanenten Gegenwärtigkeit.
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Herwig Turk : Time to Time
Ausgangspunkt für die Animationen sind im wesentlichen Aufnahmen von alltäglichen Ereignissen (das Überqueren einer Straße etwa). Diese Abläufe wurden in verschiedene Bildsegmente aufgesplittet, bearbeitet und zeitlich versetzt remontiert: eine immer wiederkehrende Schleife entsteht, zahlreiche verschiedene Zeitausschnitte überlagern sich in jedem Bildsegment, sodaß quasi an jedem Moment der "Handlung" alle anderen Zeitpunkte durchscheinen - animierte Bilder einer permanenten Gegenwärtigkeit. Es geht weniger um die formale Lösung, als daß durch die Manipulation ein spezifisches "Relief" der Darstellung entsteht. Innerhalb jeder Animationsschleife sind die zeitlichen und "ontologischen", d. h. referentiellen Bezüge veränderbar und variabel, die Bildinhalte sind beweglich und unabhängig voneinander. Indem verschiedene Zeitpunkte einer Handlung aufeinander projiziert werden, entsteht ein neuartiges Zeitbild - und elektronische wie digitale Bilder sind vor allem Zeitformen. Das Bildfeld ist Schauplatz einer permanenten Rekursion, die sich nicht an Darstellung orientiert, sondern nur auf die medienimmanente Logik selbst bezieht.
Reinhard Braun, Graz 1996